DIG-Präsidium: Internationale Anstrengungen zum Abwenden einer humanitären Katastrophe in Gaza müssen verstärkt werden

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, erklärt:

Nachrichten, dass die Hamas weiterhin gegen einen Deal sei und stattdessen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan Aufruhr schüren will, sind alarmierend. Wenn das eintritt, droht sich die humanitäre Situation in Gaza weiter zu verschärfen. Dafür tragen die Hamas und ihre Unterstützer die Verantwortung.

In Sorge um das Schicksal der Bevölkerung in Gaza hat das Präsidium der DIG folgenden Beschluss gefasst:

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) fordert die internationale Staatengemeinschaft, die UNO und Israel dazu auf, die Anstrengungen zur Versorgung der Zivilbevölkerung und zum Abwenden einer humanitären Katastrophe in Gaza zu verstärken. Der Eindruck verfestigt sich, dass gegenwärtig nicht ausreichend Überlebensgüter nach Gaza gelangen. Das erfüllt uns mit großer Sorge.

Wir begrüßen, dass nun auch zusätzliche Versorgungswege aus der Luft und über das Meer genutzt werden. Je länger der Krieg dauert, umso prekärer wird die Versorgungslage und dies wirkt sich auf Leben und Gesundheit der Bevölkerung dort aus.

Die Versorgung ist tatsächlich sehr schwierig, weil Gaza sich insgesamt noch im Krieg befindet und die Hamas die Zivilbevölkerung nach wie vor als Schutzschild missbraucht. Solange Israel im Gazastreifen auf militärischen Widerstand der Hamas trifft und die Soldaten der israelischen Streitkräfte angegriffen werden, kann nicht davon gesprochen werden, dass Israel den Gazastreifen kontrolliert.

Es bleibt auch dabei, dass das Sterben in Gaza sofort ein Ende fände, wenn die Hamas die Geiseln frei ließe und kapitulieren würde. Sie hat den Krieg begonnen und kann ihn jederzeit beenden. Diesen Terroristen ist das Schicksal der Menschen in Gaza allerdings vollkommen gleichgültig – uns nicht.

Deshalb appellieren wir als Deutsch-Israelische Gesellschaft,

  • an die Staatengemeinschaft, gemeinsam mit Israel mehr für die Versorgung der Menschen zu tun: Die internationale Gemeinschaft, die Hilfsorganisationen und Israel müssen gemeinsam einen Weg finden, dass genügend Hilfsgüter in das Gebiet kommen und dann bei der Verteilung auch geschützt werden. Die seeseitige Hilfe und die Versorgung aus der Luft können nur ein erster Schritt sein.
  • an Ägypten, die Grenze zum Sinai kontrolliert zu öffnen,
  • und an die Vereinten Nationen, dafür zu sorgen, dass die Menschen aus dem Süden von Gaza auf dem Sinai in neu einzurichtenden Flüchtlingslagern der Vereinten Nationen (UNHCR) Schutz und notwendige humanitäre Versorgung finden. Israel muss sich verpflichten, ihnen nach Kriegsende eine Rückkehr nach Gaza zu garantieren.
  • an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, auf einen Besuch der Geiseln unter der Kontrolle der Hamas zu bestehen.
  • den Druck auf die Hamas zur Herausgabe der Geiseln und zur vollständigen und bedingungslosen Kapitulation auf allen Kanälen zu verstärken.