Eine VA der DIG AG HEILBRONN
Vortragsveranstaltung mit Esther Schapira
“Die Krise im Nahen Osten spitzt sich weiter zu” – so lauten seit Tagen die Eingangsformulierungen der Medien, wenn sie über die Situation Israels in seinem Verteidigungskampf an mehreren Fronten berichten.
Am 8. Oktober 2023 – einen Tag nach dem Pogrom der Hamas im Südwesten Israels, der mehr als 1200 Todesopfer und eine vielfache Zahl an Verletzten und Traumatisierten forderte – begann die schiitische Terrormiliz Hizbollah mit Raketenangriffen auf das nördliche Israel. Mittlerweile wurde nicht nur der Norden, sondern auch Zentralisrael – bis hinab nach Be’ersheba und Arad – mit ca 10 000 Raketen attackiert.
Der demokratische Rechtsstaat Israel befindet sich seit nunmehr fast einem ganzen Jahr im existentiellen Überlebenskampf.
Die israelische Armee verteidigt das Land im Norden gegen die Hizbollah, im Osten gegen Terrormilizen in Syrien und Irak, sowie gegen das hochgerüstete iranische Regime, im Süden gegen die Terrorbanden der jemenitischen Houthi-Stämme, die mit iranischen Raketen und Drohnen mehrfach nicht nur den Süden, sondern auch Tel Aviv attackierten. Hinzu kommt die instabile Situation in der Westbank, wo die Hamas mit eingeschmuggelten Waffen versucht, die Palästinensische Autonomiebehörde zu destabilisieren.
In Israel verbreitet sich die Stimmung, dass man sich am Ende des Tages nur auf sich selbst verlassen könne. Trotz der militärischen Unterstützung durch die USA und das Vereinigte Königreich – die sich vorgestern wieder an der Abwehr eines heftigen Raketenangriffes aus dem Iran beteiligten – fühlen sich die Israelis in die Ecke gedrängt, erpresst, am Rand ihres militärischen, ökonomischen und gesellschaften Potentials: Israel ist einsam.
Dies ist das Thema unserer Veranstaltung am 10. Oktober: Die Einsamkeit Israels. Die Referentin des Abends wird die Lage des jüdischen Staates im Kontext der parallel zu beobachtenden Vereinsamung jüdischer Menschen thematisieren. In zahlreichen Ländern werden Jüdinnen und Juden, jüdische Studenten und Professoren sowie Kulturschaffende boykottiert, bedroht und isoliert. Von Berlin bis Mannheim ertönt die Parole “From the river to the see …”, Synagogen müssen streng polizeilich bewacht werden und Ketten mit dem Davidstern werden Anlass für krasse Aggression.
Als Kooperationspartnerin des Auswärtigen Amtes und zusammen mit befreundeten Organisationen wendet sich die Deutsch Israelische Gesellschaft mit Nachdruck gegen den global grassierenden Antisemitismus!
Esther Schapira, die Referentin der Veranstaltung am 10. Oktober, war bis 2021 Abteilungsleiterin Fernsehen/Politik bei der ARD (HR) und Kommentatorin der “Tagesthemen”. Unter anderem publizierte sie jüngst die Streitschrift “Israel ist an allem schuld – warum der Judenstaat so verhasst ist” und beteiligte sich mit einem Beitrag an der Anthologie “Israel – was geht mich das an?”. Sie veröffentlicht u.a. in der “Jüdischen Allgemeinen Zeitung” und ist Trägerin mehrerer renommierter Preise – so etwa der Buber-Rosenzweig – Medaille, des Elisabeth Selbert – Preises, der Theodor Lessing – Medaille und des Arik Brauer – Publizistikpreises.
Frau Schapira wird aus ihren Werken lesen, Bezüge zur aktuellen Lage herstellen und darüber mit den Besuchern diskutieren.