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Nach 321: Blüte jüdischen Lebens im Mittelalter

18. Februar 2021 @ 20:00 - 22:00

Eine VA der DEUTSCH-ISRAELISCHEN GESELLSCHAFT BREMEN/UNTERWESER E.V.:

Auftakt der Veranstaltungsreihe “Leistung und Leid. 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland”, die die Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen/Unterweser e.V. mit Förderung der Bundesregierung durch den Verein “321 – 1700 Jahre” durchführt. Diese Veranstaltungsreihe, an der auch andere beteiligt sind, wie besonders die “Wittheit zu Bremen”, soll im Laufe des Jahres 2021 Wendepunkte der jüdischen Geschichte in Deutschland beleuchten, die bis heute nachwirken. Sie sollen eine Ergänzung bieten zu den Veranstaltungen der Jüdischen Gemeinde in Bremen, die in diesem Jahr das 60jährige Jubiläum der neuen Synagoge in Bremen und das 20jährige in Bremerhaven feiern will. Alles zusammen wird dazu beitragen, dass wir jüdisches Leben in unserem Land besser verstehen und schätzen lernen.

ONLINE VORTRAG:

Vortrag von Prof. Arno Herzig (Hamburg), Grußwort von Sylvia Löhrmann, Generalsekretärin des Vereins “321 – 1700 Jahre” in Köln

Donnerstag, 18. Februar 2021, 20 Uhr

In einem kaiserlichen Edikt aus dem Jahr 321 n. Chr. ist zum ersten Mal die Existenz einer jüdischen Gemeinde, im spätantiken römischen Köln, bezeugt. Diese und andere Gemeinden gingen in der Völkerwanderungszeit unter; aber spätestens im 10. Jahrundert entstanden erneut am Rhein und an der Donau neue jüdische Gemeinden. In den Städten trugen sie durch ihren (Fern-)handel erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. In Mainz und Worms enstanden wichtige geistliche Zentren des Judentums.
Ihre von den Bischöfen geförderte Entfaltung erlitt durch die Kreuzugspogrome (ab 1096) schwere Rückschläge, die aber überwunden wurden. Da die Kirche für Christen die Zinsnahme offiziell verbot, bot sich für jüdische Händler eine weitere Geschäftssparte durch den Geldhandel. Die von den Juden eingenommenen Zinsen und Pfänder erregten den Neid der christlichen Bevölkerung vom König herab bis zu dem “gemeinen Mann”. Dies führte erneut zu zahlreichen Pogromen, die mit religiösen Motiven, so der Blutschuldlüge oder dem Hostienfrevel, begründet wurden. Der Höhepunkt in den Pestpogromen des 14. Jahrh. zerstörte zahlreiche jüdische Gemeinden und setzte der bis dahin recht erfolgreichen Geschichte jüdischen Lebens im mittelalterlichen Deutschland ein vorläufiges Ende.

Prof. Arno Herzig lehrte bis zu seiner Emeritierung Geschichte der Frühen Neuzeit an der Uni Hamburg. Seine Forschungen hatten insgesamt die deutsch-jüdische Geschichte zum Gegenstand, vor allem regional in Schlesien und Westfalen. Seine komprimierte Gesamtdarstellung ist in der Beck’schen Reihe erschienen: “Jüdische Geschichte in Deutschland”.

Die Veranstaltung kann leider nur wieder online stattfinden. Sie können ihr folgen im
Livestream über https://www.youtube.com/channel/UCfSkFjvbramGhZjF6yqmkpw

Details

Datum:
18. Februar 2021
Zeit:
20:00 - 22:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Online: YouTube

Veranstalter

Deutsch-Israelische Gesellschaft Bremen/Unterweser e.V.
Verein 321 – 1700 Jahre
Wittheit zu Bremen e.V.