Eine VA der Deutsch-Israelische Gesellschaft Region Stuttgart e.V. und IRGW / Eintritt frei.
Vortrag mit Dr. Susanne Urban.
Bricha heißt auf Hebräisch Flucht. Die Bricha war eine zionistische Organisation, die noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah von überlebenden jüdischen Widerstandskämpferinnen und -kämpfern gegründet wurde. Das Ziel: Überlebenden der Shoah eine gut organisierte, begleitete und möglichst erfolgreiche Einwanderung nach Palästina zu ermöglichen. Die britische Mandatsmacht hatte die Immigration drastisch begrenzt.
Eine zentrale Figur in dieser Fluchthilfe war der spätere erste Botschafter Israels in Deutschland, Asher Ben Natan. Unter ihm als „Conductor“ konnte die Bricha Abertausenden Juden den Weg aus Osteuropa in den Westen und weiter nach Eretz Israel bahnen. Ben Natan: „Eine Legitimation für unsere Handlungen besaßen wir nicht, weder von den Engländern noch von einem anderen Land. Unsere einzige Legitimation war, den Überlebenden Hoffnung auf eine Zukunft zu geben.“
Anhand vieler Einzelschicksale und Erinnerungen wird die Geschichte der Bricha anschaulich vorgestellt und der Mut der Überlebenden illustriert, sich auf den beschwerlichen Weg nach Palästina zu machen, um neu anzufangen und den ersehnten Staat Israel mit aufzubauen.
Dr. Susanne Urban ist Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen. Zuvor war die Historikerin Geschäftsführerin des SchUM-Städte e.V., Leiterin Forschung und Bildung in den Arolsen Archives, Mitarbeiterin in Yad Vashem und im Jüdischen Museum Frankfurt.
Zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zu Zeugnissen Überlebender, der Bricha, Antisemitismus, der Kinder- und Jugendaliyah oder überlebenden Kindern.
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