Eine VA von JUNGES FORUM NÜRNBERG-ERLANGEN.
Im Mai 2021 kam es zu massiven Kampfhandlungen zwischen Israel und palästinensischen Terrororganisationen. Auch in Bayern wurden, wie schon während des Gaza-Krieges im Sommer 2014, zahlreiche
Kundgebungen und Demonstrationen mit Bezug zum „Nahostkonflikt“ durchgeführt.
Bei allen Versammlungen, die die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern beobachten konnte, waren antisemitische Inhalte festzustellen, insbesondere auch in Nürnberg.
Auch abseits des Versammlungsgeschehens häuften sich antisemitische Vorfälle, die mit den Geschehnissen
in Israel und den palästinensischen Gebieten zusammenhingen.
Mussten kurz zuvor noch im besonderen Maße antisemitische Vorfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dokumentiert werden, stand ab Mitte Mai nun Israel im Fokus. Der Antisemitismus zeigte sich einmal mehr als wandelbares Phänomen, das an aktuelle politische Entwicklungen anknüpft und sich in verschiedensten politischen und weltanschaulichen Milieus artikuliert. Dass Antisemitismus nie weit ist, wenn Israel im Fokus der Weltöffentlichkeit steht, ist nicht
überraschend. Denn der israelbezogene Antisemitismus ist eine der gesellschaftlich weniger geächteten und somit attraktiveren Ausdrucksformen des Antisemitismus nach der Schoah.
In seinem Vortrag beleuchtet RIAS-Bayern-Mitarbeiter Felix Balandat antisemitische Vorfälle in Franken, die im Bezug zu den Geschehnissen in Israel im Mai 2021 standen. Er geht der Frage nach, was israelbezogener Antisemitismus ist, und ordnet Begriffe, Akteure, Parolen und Symbole ein, die im Kontext der Kundgebungen dokumentiert wurden.