Eine VA der DIG AG DÜSSELDORF
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel
Israelbezogener Antisemitismus, seit Jahren die dominante Manifestation von Judenfeindschaft in der Gesellschaft, weist alle Merkmale des klassischen Judenhasses auf. Und er ist trotz der Abwehrnarrative und ihrer alternativen Fakten, es “sei schwer, ihn zu definieren” oder es “gebe noch zu wenig Studien”, bereits ausführlich in der empirischen Forschung dokumentiert und erklärt.
Dass Israel, als bedeutendstes Symbol jüdischen Lebens in der Welt, im Fokus aller Antisemiten steht, folgt der chamäleonartigen Wandlungsdynamik: Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Judenfeindschaft stets opportun den aktuellen Situationen angepasst und die jeweils im Fokus stehende Dimension jüdischer Existenz attackiert. Nach 2.000 Jahren der Ausgrenzung und Verfolgung erlaubt Israel eine genuin jüdische Lebensweise und ist eine phänomenale Erfolgsgeschichte – und damit eine Provokation für alle Antisemiten. Daher ist Israel der Stachel im modernen antisemitischen Geist, der Staat ist per se Hassobjekt, völlig unabhängig von seiner innen- oder außenpolitischer Politik.
Der Vortrag deckt die Muster von israelbezogenen Antisemitismen auf, erklärt ihre lange Historie und tiefe Verankerung im kollektiven Gedächtnis sowie deren untrennbare Kopplung an den kulturellen Gefühlswert des Anti-Judaismus, und erläutert, warum es in der Forschung kein Problem bei der stets als problematisch angeführten Abgrenzung von legitimer Kritik und Israelfeindschaft gibt.
Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel ist Kognitionswissenschaftlerin und Antisemitismusforscherin. Seit 2010 bekleidet sie den Lehrstuhl für Allgemeine Sprachwissenschaft an der TU Berlin.
Eine Veranstaltung der DIG AG Düsseldorf in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf
Anmeldung erforderlich unter www.anmeldung.jgdus.de
Eintritt frei