Antisemitischer Anschlag in Washington: DIG trauert um Yaron Lischinsky und warnt vor wachsender Gewalt

Bei einem antisemitischen Anschlag in Washington wurden vergangene Nacht zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft ermordet – darunter Yaron Lischinsky, ein langjähriger Brückenbauer in den deutsch-israelischen Beziehungen. Lischinsky war Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft (IDG), der Schwesternorganisation der DIG.

 

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), erklärt:
„Die DIG ist tief erschüttert über diesen antisemitischen Doppelmord und trauert um die Opfer. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Getöteten. 
Yaron Lischinsky war ein außergewöhnlicher Mensch. In Teilen in Bayern aufgewachsen, sprach er fließend Deutsch und bewegte sich mit großer Selbstverständlichkeit zwischen den Kulturen. Wir erinnern an ihn als aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte.

 

Das ‚Free Palestine‘-rufende Milieu radikalisiert sich in bedenklicher Weise. Der Israelhass ist mörderisch. Vor unseren Augen entwickelt sich eine Dynamik, die in Gewalt und Terrorismus mündet. Diese Entwicklung erinnert an die Radikalisierung Ende der 1960er-Jahre, die zur Baader-Meinhof-Gruppe und später zur RAF führte. 
Es geht diesen Gruppen nicht um legitime Anliegen der Palästinenser, sondern um Hass auf Israel und auf Juden. Es ist gefährlich, wenn demokratische Parteien Antizionismus und antiisraelische Hetze als nicht ‚per se‘ antisemitisch verharmlosen. Wer Israels Existenz angreift, ist nur einen Schritt davon entfernt, das Leben von Israelis anzugreifen. Das haben wir in Washington gesehen – und sehen es auch hierzulande.“

 

Zur Person: Yaron Lischinsky
Yaron Lischinsky war Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft, unserer Schwesternorganisation, die junge Israelis und Deutsche miteinander vernetzt und gemeinsame Projekte initiiert. In dieser Funktion organisierte er zahlreiche politische wie kulturelle Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem JuFo der DIG und leistete damit einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen. 2022 übernahm er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington – eine „große Ehre“, wie er es selbst nannte.
Yaron war ein unglaublich herzlicher, intelligenter, ruhiger und interessierter Mensch. Als leidenschaftlicher Fotograf richtete er seine Linse auf die besonderen Ecken und Details, die anderen oft entgingen. Ein talentierter, herzensguter Mensch – und unser Freund. Er wird sehr fehlen.