Keine Abhängigkeit vom Neo-Faschismus in Deutschland dulden

„Wer sich in die Abhängigkeit der Neo-Faschisten begibt, begibt sich seiner moralischen Integrität“, sagte heute der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Uwe Becker mit Blick auf die Geschehnisse in Thüringen.

„Vor wenigen Tagen haben wir der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren gedacht und vor wenigen Stunden hat der Ungeist von 1933 die Steigbügel zur Wahl eines Ministerpräsidenten in Deutschland gehalten. Dies darf in unserem Land keine Perspektive haben. Dem Ungeist der Hetzer von einst, den Göbbels und Himmlers folgen heute die Höckes und Konsorten in der AfD. Bisher steht ihnen eine gefestigte Bundesrepublik Deutschland und eine gefestigte freie, demokratische und menschliche Gesellschaft gegenüber. Die Politik in Thüringen steht in der Pflicht, dass dies auch so bleibt. Es kann und darf nur eine Antwort auf den angerichteten Schaden geben und dies sind Neuwahlen. Dies ist der einzig verantwortbare und notwendige Weg, um aus diesem braunen Tag herauszufinden“, so DIG Präsident Uwe Becker.

Uwe Becker verwies in diesem Zusammenhang auch auf die grundsätzliche Haltung der DIG zur AfD.

„Auf unserer zurückliegenden Hauptversammlung im Oktober des letzten Jahres in Magdeburg haben die Delegierten der DIG eine klare Abgrenzung gegenüber der AfD beschlossen, die mit ihrer Politik Hass schürt und damit das gesellschaftliche Klima in unserem Land so vergiftet, dass Antisemitismus, Rassismus und völkisches Denken einen Nährboden findet. Daher kann und darf es keinerlei direkte oder mittelbare Zusammenarbeit mit dieser Partei in Deutschland geben. Dies ist auch eine klare Botschaft an die Menschen in unserem Land mit Blick auf die anstehenden Wahlen in diesem Jahr, seien es die bevorstehenden Bürgerschaftswahlen in Hamburg oder die Kommunalwahlen in Bayern und Nordrhein-Westfalen in der zweiten Jahreshälfte“, erklärte Uwe Becker abschließend.

Berlin, den 6. Februar 2020